Lohnt sich die Arbeit in Deutschland noch ? Eine Frage, die ein Herr Linnemann (CDU) oder auch viele der AFD-Blogger eindeutig beantworten können: das Bürgergerld macht alles kaputt. Normalverdiener konkurieren nun mit den Bürgergeldempfängern. Aber ist das wirklich so ?
Es wird einfach viel miteinander vermengt, um dem eigentlichen Problem nicht entsprechen zu müssen: der "Normalverdiener" als Pauschalkasten verdient in Deutschland um die 3000,-€ brutto. Jetzt kommt es bei dieser Berechnung zu dem Fakt, daß dieses natürlich am Ende nicht übrig bleibt. Die "Bürgergeldemfpänger" bekommen nun eine Pauschale und dann die Miete, KV, Nebenkosten der Wohnung und die Kinderbetreuung bezahlt, weshalb man schon rechnen kann, ob sich das Arbeiten lohnt - so die These.
Für mich sind die eigentlichen Fragen: warum gibt es trotz Mindestlohn Menschen, die von Ihrer Erwerbsarbeit nicht leben können ? Aus welchem Grund hat sich die Produktivität der Arbeitet in den letzten 100 Jahren vervielfacht, die Löhne sich aber bei weitem Abstand nicht so entwickelt haben? Wieso gibt es Menschen in der globalisierten Gesellschaft, die sich dem "normalen" komplett abgemeldet haben und in Welten unterwegs sind, die parallel zu diesen Problemen funktionieren. Sie haben Geld in einem Maße, wie es kein guter Geschmack mehr verstehen kann und welches in mehreren Leben nicht zu verbrauchen ist. Eigentumsverhältnisse sind so verfestigt, daß kommende Generationen kaum noch über Eigentum oder Neubau eines Hauses nachdenken oder so viel Real Estate haben, daß alleine die einzunehmenden Mieteinnahmen sie noch gleichgültiger machen.
Die Idee "Grundeinkommen" ist noch gar nicht weit genug gedacht ! Freiheit ist die Möglichkeit, NEIN zu sagen. Es gibt Steuersparmodelle, wo es Problemlösungen gibt, die Politik aber diese gar nicht angehen will. Es wäre doch sehr interessant, wenn gerade die Arbeitgeber im Niedriglohnsektor einfach gezwungen wären, adäpuarte Löhne zu zahlen, weil ansonsten wirklich der Bürger NEIN sagen kann. Wenn die "Klofrau" sagt "für das Geld mach doch die Scheisse selber weg!". Millionen und Milliarden an Erträgen lassen sich mit ehrlicher Arbeit nicht erwirtschaften. Wenn jemand Millionen in seinen Lieblings-Fussballverein investieren kann, dann konnte er das nur erwirtschaften, weil Lageristen und Kraftfahrer zu wenig verdient haben. Wir lassen es geschehen, aber wir müssen realisieren, daß es ein krankes System ist und wer heute wirklich noch glaubt, daß der Markt fähig wäre, sich selber zu regulieren, der kann einfach wirklich sein politisches Arbeiten einstellen.
Die Lösung ist nicht einfach, aber wir müssen zusammenrücken. Die große Masse der "normalen" Bürger darf sich nicht bei der AFD finden. Dort werden Thesen populistisch aufbereitet, aber die Antworten dieser Klüngeltruppe hätte auch im Kindergarten gemalt werden können. Sie Leben vom Krakelen, aber nicht von komplexen Lösungen. Hier braucht es aber komplexe Lösungen. Der soziale Frieden läßt sich nur halten oder stellenweise widerherstellen, wenn wir uns für das bedingungslose Grundeinkommen entscheiden, was noch viel höher sein muss, als momentan vorgeschlagen.
Wertschätzung des Gegenübers, der nicht arbeiten muss, sondern arbeiten will ist dann für alle Selbstverständlich. Ein Gedanke, der vielleicht mal zugelasen werden muss - aber es ist wohl so, daß man eine Politik, von der ein Großteil der Bevölkerung profitieren würde in unserer Demokratie wohl nie eine Mehrheit bekommen kann. Schade